Muller, Jean-Baptiste

geb. am 18. November 1903 in Charmes-La-Côte (Département Meurthe et Moselle), gest. am 2. September 1986 in Epinal, Frankreich; Prediger und Ältester.

Sein Vater, Emile Muller (1870–1946), war Landwirt und Ältester der Mennonitengemeinde in Toul. Jean-Baptiste Muller besuchte die Grundschule und half dann seinem Vater auf dem Hof der Familie. Im Winter 1930 nahm er an einem Bibelkurs bei Pierre →Sommer in Grand-Charmont teil, der bei ihm eine nachhaltige Wirkung hinterließ. Nach seiner Hochzeit mit Madeleine Kremer am 25. Februar 1930 übernahm er selbst einen Hof.

Aufgrund seiner Fähigkeiten ernannte ihn seine Gemeinde 1932 zum Prediger und 1937 zum Ältesten. Er war ein außergewöhnlicher Prediger mit hoher sprachlicher Begabung. Sein Talent als Dichter ergänzte sein Predigertalent. Weit über die Mennonitengemeinden hinaus wurden seine regelmäßige Chronik Pour méditer und seine Beiträge wie Weihnachtsmärchen und andere Geschichten in der Gemeindezeitschrift Christ Seul geschätzt. Als die deutsche Besatzungsarmee 1941 das Erscheinen dieser Zeitschrift einstellte, gab er im Untergrund ein Blatt heraus, das die Verbindung unter den Gemeinden aufrechterhielt. Er war ein überzeugter Anhänger der täuferischen Gewaltlosigkeit und des Nonkonformismus. Auch gelang es ihm, diese Werte auf ansprechende Weise öffentlich zu vertreten. Genauso überzeugend stand er dem allgemeinen Fortschritt und der modernen Welt kritisch gegenüber.

Literatur

Jean-Baptiste Muller, Contes Anabaptistes, Flavion, Belgique, 1965. - Joel Stroudinsky, L´Anabaptisme Toulois, Genève 1986, 21.

Ernest Hege

 
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